Auf den Spuren von Michel – Ferienspiele der Bücherei Oberndorf

Zu einem Nachmittag mit „Michel aus Lönneberga“ hatte die Bücherei St. Martin Oberndorf in den Garten von Fam. Sachs eingeladen – mit viel Platz für Streiche und einem Holzschuppen, für Michels Holzschnitzereien.

14 Mädchen und Jungs hatten sich dorthin aufgemacht, doch einig Regenschauer machten eine Umplanung erforderlich. Kurzerhand wurde die Veranstaltung in die „gute Stube von Katthult“ – genauer in die „Gute Stuwe“ im Familienzentrum Oberndorf verlegt. Das war sehr passend, konnten die Kinder hier doch das Flair einer historischen Wohnstube erleben und so manches Küchengerät ausprobieren. Wie die Magd Lina drehten sie am Nussmühlchen, kurbelten kräftig an der Bohnenmühle und probierten wie so eine „Heidelbeerreffe“ in die Hand liegt.

Im Vorlesesessel hatte Jörg Spenger bereits Platz genommen – mit Astrid Lindgrens Buch von „Michel in der Suppenschüssel“ in der Hand. Schnell zog Jörg seine Zuhörer mit viel Witz und gekonnter Mimik in seinen Bann.

Michel mochte Suppe, und man hörte es, wenn er sie aß. „Musst du so schlürfen?“, fragte seine Mama. „Sonst weiß man doch nicht, dass es Suppe ist“, antwortet Michel. Natürlich wollte Michel auch den letzten Schluck haben – Schwupps, steckte er den Kopf in die Schüssel und man hörte sehr deutlich, wie es darin schlürft. Aber dann wollte Michel den Kopf wieder herauszieh, nun – es ging nicht!

Die jungen Zuhörer hatten sichtlich Spaß, schmunzelten und brachen an so mancher Stelle in Lachen aus. Weiter erfuhren sie, wie Michel mit dem Pferdefuhrwerk zum Arzt gelangte, ein Fünf-Öre-Stück verschluckte und zum Schluss „nicht in den Schuppen musste, um beim Schnitzen über seine Taten nachzudenken“ weil er ja heute so viele Ören verdient hatte. 

Unter der Anleitung von Elke Eichler und Steffi Elsässer-Fischer bewiesen die Kinder dann ihr handwerkliches Geschick bei der Anfertigung eines Nagelbildes. So hieß es: Entwurf anfertigen, Umrisse des Motivs ausschneiden und aufs Holz übertragen, Markierungen für die Nägel anzeichnen. Voll Eifer und mit viel Geduld machten sich die Kinder ans Hämmern und bespannten die Nägel anschließend mit bunter Wolle. Tolle glitzernden Herzen, bunte Schmetterling, und Häuser waren das Ergebnis. Auch wenn mal ein Hammerschlag daneben ging, gab es doch keine blauen Finger.

Soviel Werkeln macht hungrig und Felicitas Röder und Lucia Schuba luden die Kinder zum Wohnzimmerpicknick ein. Ob auf zusammengerückten 60-Jahre Sesseln, unter der alten Stehlampe oder auf einer Decke auf dem Fußboden – die mitgebrachte Brotzeit schmeckte.

Die Mädchen und Jungs waren sich einig: Das Beste am Nachmittag war das „Holzbild-Nägeln“ oder das „Nagelbild hämmern“ und nächstes Jahr kommen sie wieder. Zum Abschluss konnten die Kinder noch in der Bücherei stöbern und so manches Buch wurde für die Ferien ausgeliehen.

PS: Gefragt, ob zuhause sonntags auch die Suppenschüssel auf dem Tisch steht, schüttelten die meisten Mädchen und Jungs den Kopf. Doch einer freute sich „Bei meiner Oma gibt’s immer Markklößchensuppe aus der Suppenschüssel – mmh, lecker!“