Geschichten, Sagen und Gebabbel von hier
Ferienspiele Bücherei Oberndorf mit Naturführer Winfried Imkeller
Bei bestem Sommerwetter trafen sich 20 Ferienspielkinder im Höttkreuz mit Winfried Imkeller und dem Büchereiteam, um Jossgründer Sagen zu erkunden.
In einem kleinen Waldstück schilderte Naturführer Winfried auch gleich die Geschichte vom gefürchteten Höttpater, der hier vor 200 Jahren lebte. Und sicher ist dem einen oder anderen ein kleiner Schauer über den Rücken gelaufen. Doch das war schnell vergessen, als die Kinder das alte Karussell von Konstantin Weismantel im Zeilrick entdeckten und natürlich auch gleich mit Jubelrufen eroberten. Das Karussell stand früher am alten Rathaus in Oberndorf und musste beim Bau des neuen Rathauses weichen, wie Winfried berichtete. Dass es noch voll funktionsfähig ist, war schnell rausgefunden und Runde um Runde sorgte der Fahrtwind für Abkühlung.
Nur schweren Herzens ging es dann weiter zum Grillplatz ins „Höttsöhlche“, um sich beim mitgebrachten Rucksackpicknick und den von Ursula Walz angeboten Getränken zu stärken.
Mehr Wissenswertes erfuhren die Kinder am alten Grenzstein, der die Grenze nach Bayern markiert. Mit einem Fuß in Bayern, mit einem in Hessen, stellte sich ein Junge die Frage „Ey, muss ich da jetzt bayrisch babbeln? Und, brauch‘ ich meinen Ausweis, wenn ich wieder heim will?“ Ohne Ausweis, aber mit selbstgesuchten Wanderstöcken, ging‘s vom Grenzstein weiter zum Weg nach Deutelbach.
Am Limbach-Kreuz erinnerte Winfried dann an den Winter 1831, als eine junge Frau namens Regina Limbach auf dem Weg von de Däidelbich nach Paffehause vom Weg abkam und erfror. Dieses Schicksal beschäftigte die Kinder sehr. Mit vielen Fragen versuchten sie, die damalige Situation von Regina besser zu verstehen.Winfried erwähnte später auch die früheren Sonntagsfamilienausflüge „uff die Däidelbich“, bei denen ein reich gedeckter Tisch für beste Laune sorgte.
Zurück am „Höttsöhlche“, wo Holztische und ein Sonnenschirm zum Verweilen einluden, öffnete Winfried seinen Schatzrucksack und holte leuchtende Federn und Hirschhornanhänger heraus. Renate Bien hatte schon Äste und Perlen für das Anfertigen von Traumfängern bereitgelegt und begeistert machten sich die Kinder auf die Suche nach weiteren Naturmaterialien für die Gestaltung. Heraus kamen tolle Kunstwerke! Später beim Aufräumen entdeckte Hartmut Lorenz im nahen Wäldchen sogar noch einen riesigen „Traumfänger“, den die Jungs in die Äste der Bäume gesponnen hatten!
Zum Abschluss hatte Winfried noch eine Leckerei von früher in seinem Rucksack: „Kratzekuche“ vom Bäcker Trüb. Ruckzuck war alles verputzt. Und nachdem alle Traumfänger ihren Platz auf den von Ursula Backhaus-Lorenz und Hannelore Bien-Schneider getragenen Holzstangen gefunden hatten, konnte es zurück zum Höttkreuz gehen, wo die Kinder von ihren Eltern erwartet wurden.
„Ich muss Euch ein Riesenkompliment machen“, wandte sich Winfried Imkeller an die Erziehungsberichtigten. „Ihr habt ganz tolle Kinder – auch wenn ihr es vielleicht manchmal nicht merkt. Wir haben es heute auf jeden Fall feststellen können!“